
Alexanderhaus




Zeitdokumente
Geschichte
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Als sozial eingestellter Arzt gab Dr. Alexander Spengler, der als Gründer des Kurortes Davos gelten kann, den Anstoss zum Bau des ersten «Volkssanatoriums» in Davos Platz, das auch minderbemittelten Patienten einen Kuraufenthalt ermöglichen würde. Trägerin war die Evangelische Kurgemeinde Davos (Lutheraner), welche das Projekt massgeblich förderte.
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1870 wurde der Diakonissenverein zur Unterstützung Unbemittelter (bei den Kurgästen "Der Unbemittelte" genannt) gegründet. Durch zahllose Bazare wurde Geld gesammelt.
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Am 26. August 1881 wurde der Grundstein für ein Pflegeheim mit Kapelle gelegt. Die Einweihung fand am 1. Januar 1883 statt.
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Ab Juli 1883 waren Berner Diakonissinnen für die Pflege zuständig, sie machten dies kostenlos.
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Am 25. Juni 1887 wird in den Davoser Blättern ein Anbau an das Diakonissenhaus (wie es damals noch hiess) notiert. Nach Spenglers Tod benannte man das Haus nach ihm «Alexanderhaus».
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In der unmittelbaren Nachbarschaft entstand die Anlage der Arkaden. Beim Bau des Kurhaus-Anbaus wurde der Aushub hierher verfrachtet, es entstand eine ebene Fläche. Die Gartenanlage mit Wandelbahn (Arkaden) wurde 1882 erstellt. Hier konzertierte auch das Kurorchester. Am 19. November 1892 war auch die Vergrösserung der aufgeschütteten Fläche und die neue Wandelbahn mit Glaswand vollendet. Sie war 200 Schritte lang und 8 Schritte breit.
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Einem früheren Werbeprospekt ist zu entnehmen, dass die Alexanderhausklinik in unmittelbarer Nähe der Hauptpromenade und der Schatzalpbahn liege und daher Konzerte, Vorträge und sportliche Veranstaltungen in wenigen Minuten bequem zu erreichen seien. Gemütliche und sonnige Gesellschaftsräume, Bibliothek, Spiel- und Musikzimmer dienten vergnüglicher und geistiger Zerstreuung. Amateure der Fotografie fanden sogar eine gut eingerichtete Dunkelkammer vor. Die Schlafzimmer waren gross, luftig, hell und behaglich. Gedeckte, abgeteilte Südbalkone ermöglichten Luft- und Sonnenkuren. Für die Zimmer ohne Balkone standen eine allgemeine Liegehalle an sonniger, windgeschützter Lage im obersten Stock des Hauses zur Verfügung.
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts behandelte die Klinik die Tuberkulose mit so genannten Luftkuren. Die Klinik war zuletzt auf Neurodermitis und Schuppenflechte spezialisiert. Diese Patientengruppe überwog deutlich die der reinen Asthmatiker und Allergiker. Es wurden umfangreiche Behandlungsmethoden angeboten, ergänzt durch Sport, psychologische Betreuung, Wanderungen und allergenarme Kost. Die «Alexanderhausklinik» war eine der letzten sogenannten Deutschen Sanatorien/Krankenhäuser in Davos. Patienten aus Deutschland weilten zur Therapie im Hochgebirge. Gründe für die Wirksamkeit waren unter anderem das Fehlen von Hausstaubmilben und anderer Allergene in so grosser Höhe, die intensive UV-Strahlung, gleichmässigere Temperaturverhältnisse sowie sauerstoffärmere (und damit die Bildung roter Blutkörperchen begünstigende) Luft. Die Abrechnung unterlag für die Patienten vollständig deutschem Recht.
Heute
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Am 29. November 2004 ging die Klinik nach einer über einhundertjährigen Geschichte in Konkurs. Die Patienten und kleine Teile des Personals wurden durch die Deutsche Hochgebirgsklinik Davos Wolfgang übernommen.
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Ende 2006 wurde das Klinikgebäude inklusive der Nebengebäude (beispielsweise die angebaute Kapelle) und sämtliches Inventar (inkl. Sporthalle, Schwimmbad, Sauna usw.) von der Schweizer Immobilienfirma SPI Real Estate AG mit Sitz in Sarnen gekauft.
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Die Gebäude wurden als «Grand Hotel Alexander» umgenutzt und 2017 zum «Hard Rock Hotel». Die gut erhaltene Kapelle wurde entwidmet. Sie wurde sorgfältig renoviert wird heute als Veranstaltungsraum genutzt.